Das Kantonsspital Graubünden in Chur setzt auf energieeffiziente Schindler-Aufzüge. Diese verbrauchen weniger Strom und entlasten so das interne Stromnetz.
Ohne Strom steht die Schweiz still. Glücklicherweise sind Stromausfälle in der Schweiz aber eher selten. Eine national koordinierte Steuerung der Strommenge sorgt dafür, dass das Stromnetz nicht überlastet wird. Das Grundprinzip ist einfach: Es sollte immer nur soviel Strom im Netz fliessen, wie gerade verbraucht wird. In der Praxis bereitet die Bereitstellung dieses Gleichgewichts den Experten allerdings zunehmend Kopfzerbrechen. Einerseits sind es die unregelmässig fliessenden, erneuerbaren Energien wie Sonne oder Wind, die das Management zur Herausforderung machen, andererseits beziehen am anderen Ende immer mehr Geräte Strom.
Dank neuen Aufzügen mehr Netzstabilität
Auf ein stabiles Stromnetz ist auch das Kantonsspital Graubünden in Chur angewiesen. «Unsere sensiblen Geräte reagieren sehr empfindlich auf Netzschwankungen», sagt Adrian Ammann. Der Technische Leiter des Kantonsspitals liess deshalb die Netzbelastung im Spital analysieren. Dabei fielen vor allem die Krananlagen auf der Baustelle sowie die älteren Aufzüge mit ihren Anlaufspitzen auf. In diesen benötigen sie jeweils nur während einem kurzen Moment viel Strom um in Fahrt zu kommen. «Genau diese Spitzenausschläge beeinflussen die Netzstabilität negativ», sagt Ammann. Die modernen Schindler-Aufzüge mit Energierekuperation seien deshalb fast schon ein Geschenk für das Spital, sagt Ammann. Nicht nur weil sich diese Energierückgewinnung bei den 8000 Fahrten pro Woche besonders gut auszahlt und die getriebelosen Antriebssysteme mit viel weniger Energie auskommen. Für Ammann ist die Energieeinsparung nur ein erfreulicher Nebeneffekt. Für ihn steht die Entlastung des Stromnetzes im Vordergrund: «Weil das neue Antriebsystem weniger Strom benötigt und die Bremsenergie der Aufzüge direkt ins interne Stromnetz zurückfliesst, wird die Netzbelastung deutlich reduziert.»
Die Ersetzung von zwei alten Duplex-Anlagen in diesem Jahr durch moderne Schindler 6500-Aufzüge ist deshalb ein Schritt in die Zukunft, in der das Kantonsspital alles daran setzt, um die Risiken von Stromausfällen und instabilen Stromnetzen zu minimieren. Eine Gesamtrisikoanalyse habe gezeigt, dass ein längerer Stromausfall trotz Notstrom-Aggregate verheerende Folgen für das Spital hätte, so Ammann.
Wartezeiten optimieren
Das Kantonsspital in Chur ist mit über 1800 Beschäftigten das grösste Spital im Kanton Graubünden. Die über zwanzig Aufzüge erfüllen hier eine fundamentale Rolle in der internen Logistik. Ärzte müssen zur Patientenvisite, Betten werden in andere Abteilungen verschoben oder ein Notfallpatient muss möglichst schnell in den Operationssaal gebracht werden. Im Sinn von effizienten Betriebsabläufen dürfe auch ein Physiotherapeut nicht zehn Minuten vor dem Lift warten müssen, sagt Ammann. Der technische Leiter liess deshalb im Rahmen einer Abschlussarbeit der Uni St. Gallen abklären, wo im Spital wie viele Wartezeiten entstehen. Als Folge wird nun konsequent priorisiert: Das Reanimationsteam hat oberste Priorität und kann per Notschaltung die Fahrt des am nächsten gelegenen Aufzugs unterbrechen, der dann sofort das angeforderte Stockwerk ansteuert. Ein zehn bis zwanzig Meter vor dem Lift vorgelagertes Batch-System verkürzt die Wartezeiten für das übrige Personal. Dabei fordern berechtigte Personen den Lift vorzeitig mit Batch an; bis sie am Lift angekommen sind, sollte der Aufzug idealerweise bereitstehen. «In einem effizienten Spitalbetrieb muss die Intralogistik im Sinne von Lean-Management immer Vortritt haben», sagt Ammann.
Spezielle Situation Umbau
Die Modernisierung der vier Liftanlagen verlief in Chur gestaffelt über mehrere Monate. Für den Abbau einer alten Anlage und der Installation der neuen standen dem Modernisierungs-Team von Schindler jeweils acht Wochen zur Verfügung. Spezielle Massnahmen waren nötig, weil dem Spital während der Umbauzeit die Kapazität von ein paar Tausend Fahrten fehlte. So wurden die Besucher mit Informationstafeln darauf hingewiesen, dass die Wartezeiten wegen der Sanierung lang sind und als Alternative das Treppenhaus zur Verfügung stehe. «Wir forderten zudem auch das Personal auf, vorübergehend die Treppe zu benutzen», sagt Ammann. Nach der Modernisierung der alten Aufzüge beschäftigt er sich bereits mit dem Spital-Neubau, für den der Spatenstich im Oktober startete. Auch dort werden 13 effiziente Schindler-Aufzüge dafür sorgen, dass das Kantonsspital Chur energietechnisch zuversichtlich in die Zukunft blicken kann.
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