Die Verdunova AG hat sich als Herstellerin von Tiefkühlgemüse aus Schweizer Rohstoffen etabliert. Das innovative Unternehmen aus Sennwald geht seit einem Jahr mit einer jungen Geschäftsleitung an der Spitze in die Zukunft.
Tiefkühlgemüse liegt weltweit im Trend und zeigt auch in der Schweiz stabile Wachstumszahlen. Der Grund liegt im zunehmenden Bedürfnis der Gesellschaft nach schnell zubereitbaren, gesunden Mahlzeiten. Tiefgefrorenes Gemüse hat gerade bei Letzterem Vorteile: Gleich nach der Ernte schockgefroren behält es nämlich Vitamine und andere in der Ernährung wichtige Inhaltsstoffe weitgehend. Und das während langer Zeit. Zusätzliche Konservierungsstoffe sind zudem kaum nötig.
Die auf die Verarbeitung von Tiefkühlgemüse spezialisierte Firma Verdunova AG in Sennwald ist vor über 20 Jahren auf diesen Zug aufgesprungen. In einer Zeit, als Tiefkühlgemüse mehrheitlich importiert wurde. Firmengründer und Gemüseproduzent Beni Dürr hatte eine Vision: Die Produktion und Verarbeitung von Tiefkühlgemüse wie Blumenkohl, Brokkoli oder Karotten in der Schweiz. Genauer: im St. Galler Rheintal. Es folgten ziemlich «wilde» Aufbaujahre mit hohen Wachstumsraten. Heute wissen wir: Es hat funktioniert. Jährlich rund 2500 Tonnen Schweizer Blumenkohl, Brokkoli und Romanesco verarbeitet Verdunova in seinen Anlagen in Sennwald. Über 60 Betriebe in der Region produzieren diese und mittlerweile auch andere Gemüse sowie Beeren im Auftrag der Tochterfirma Conorti AG. Mit dieser wird der Anbau koordiniert, betreut und abgewickelt. Zu den Lieferanten zählt auch der eigene Familienbetrieb in Haag, der aber vor allem auch als «Entwicklungslabor» für neue Gemüse dient.
Aufregende Aufbaujahre
Inzwischen hat in Sennwald ein Generationenwechsel stattgefunden. Beni Dürrs Tochter Rosina leitet seit letztem Jahr die Firma mit je nach Saison bis zu 100 Angestellten. Der Firmengründer ist kaum mehr in der Firma anzutreffen, sondern vermehrt auf dem landwirtschaftlichen Betrieb unterwegs. Die ausgebildete Drogistin ist Quereinsteigerin. Nach reichlich Bedenkzeit, entschied sie sich 2016 in das Unternehmen des Vaters einzusteigen. In den folgenden Jahren holte sie sich im Betrieb und mit Weiterbildungen das Rüstzeug für die anspruchsvolle Aufgabe.
Stolz blickt sie auf die Vitrine, mit den Mustern von aktuellen Gemüsemischungen. «Wir beliefern alle grösseren Abnehmer in der Schweiz.» Sie weiss, dass es kein Stillstand geben darf. Trotzdem will sie zuerst etwas Geschwindigkeit aus dem Unternehmen nehmen. Die Strukturen seien nach den aufregenden Aufbaujahren noch nicht überall optimal, erklärt sie. Sie tritt hier etwas aus dem Schatten ihres Vaters, der als Machertyp sehr dynamisch unterwegs war. Wäre es nach ihm gegangen, wären beispielsweise die Lagerkapazitäten von heute 5000 Tonnen Tiefkühlgemüse bereits erweitert worden. Rosina Dürr hingegen will nun zusammen mit der Geschäftsleitung zuerst einmal an der Optimierung der bestehenden Betriebsabläufe arbeiten.
Klimawandel beeinflusst die Produktion
Die Produktion läuft inzwischen weiter. Das unstetige Wetter der letzten Jahre sei einer der grössten Herausforderungen, sagt Rosina Dürr. Früher hätten sich die Kulturen und deren Anlieferung einfacher planen lassen. «Heute reifen die verschiedenen Kulturen oft gleichzeitig ab, was bei der Annahme und Verarbeitung grossen Organisationsaufwand zur Folge hat.» Sorgen bereiten ihr die biologischen Verarbeitungsgemüse, die sehr gefragt seien. Doch die Folgen des Klimawandels oder neue Schädlinge führten beispielsweise bei den Bioerbsen zu grossen Ernteausfällen, weshalb Lieferengpässe absehbar seien. Doch gerade solche Herausforderungen waren mit ein Grund, weshalb der Job die 32-Jährige reizte.
www.verdunova.ch
www.conorti.ch
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