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Aufzeigen, wie Tomaten im modernen Gewächhaus wachsen

Mit «Tomatoworld» unternimmt die holländische Tomatenbranche eine Marke­ting-Offensive zugunsten des in vielen Kreisen unverstandenen Gewächshausanbaus. Die gelungene Ausstellung in Honselerdijk spricht Geist und Sinne an.

Miranda van MilEs ist kaum zu glauben, aber selbst in einem Land wie Holland wissen offenbar immer weniger Leute, wie eine Tomate produziert wird. Und das, obwohl sie in manchen Regionen tagtäglich an unübersehbar grossen Gewächshausfronten vorbeifahren. Was sich darin abspielt bleibt vielen verborgen oder interessiert sie schlicht nicht. Zudem kämpft die holländische Tomate immer noch mit dem – eigentlich mittlerweile überholten – Image der geschmacklosen «Wasserbombe». Mit der Eröffnung des Erlebnis-Gewächshauses «Tomatoworld» in Honselerdijk haben verschiedene Unternehmen aus der Branche vor einem Jahr eine Kommunikationsoffensive gestartet. Die Idee stammt vom holländischen Züchter Jos van Mil und seiner Ehefrau Miranda. «Wir wollen hier die gesamte Tomaten-Produktionskette aufzeigen, wie sie in Holland üblich ist», erklärt Miranda van Mil, die als Generalmanagerin das Vorzeige-Gewächshaus leitet. Zudem gehe es darum, möglichst viele Sorten zu zeigen, nicht zuletzt um das Image von der faden Einheitstomate zu korrigieren. Und das ist durchaus sinnlich gemeint: Stolz führt sie uns zum Regal mit Dutzenden von Tomaten jeglicher Couleur und Form. «Probieren Sie diese hier!» fordert sie den Journalisten auf. Dieser kommt der Aufforderung gerne nach und staunt über den tollen Geschmack. Angebaut werden die über 50 verschiedenen Tomatensorten übrigens im gleichen Komplex im separaten 1500 m2 grossen Gewächshaus, wo sie jeweils am Morgen für die Ausstellung frisch geerntet werden.

Filme, Modelle und Schautafeln

Die Ausstellungsfläche von «Tomatoworld» beträgt 500 m2. In zahlreichen Videofilmen erfährt der Besucher alles über den Ursprung der Tomaten. Und noch viel mehr über die aktuellen Produktionsmethoden in Holland. Und diese sind bekanntlich vor allem von technischer Natur. Deshalb führt der Weg vorbei an einem Modell einer Wärmekraftkopplung-Anlage (WKK) und an Schautafeln, die aufzeigen, wie holländische Gewächshäuser funktionieren. Dass in diesen Nützlinge herumschwirren und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deshalb praktisch bei Null liegt, erfahren die Besucher von «Tomatoworld» ebenso. Zudem wird erklärt, wie aus der in der Hors-sol-Produktion angewendeten Stein­wolle wieder Steine werden oder wie Plastik rezykliert wird.

Schlüsselpersonen als Zielgruppe

Etwas erstaunt ist man darüber, dass die äusserst professionell gestaltete und sehr informative Ausstellung nicht in erster Linie für das allgemeine Publikum bestimmt ist. «Unsere Zielgruppe sind Studenten, Wissenschaftler, Politiker, Journalisten und Einkäufer von Supermärkten», sagt Miranda van Mil. Diese Schlüsselgruppen sollen die gute Botschaft ins Volk hinaustragen oder die Einkäufer im besten Fall das Sortiment in ihrem Verkaufsladen anpassen. «Wir wollen den Supermarkt-Mitarbeitern zeigen, wie man Tomaten verkaufen soll», erklärt Miranda van Mil. Zum Abschluss geht es ins Gewächshaus nebenan, wo die Tomaten wachsen. Die Lounge liegt etwas erhöht und erlaubt den bequemen Blick über das Meer von Tomatenstauden. Bei Kaffee und Gebäck können die Besucher das Gesehene in Ruhe verdauen. Und einige werden zum Schluss kommen: Holländische Tomaten schmecken nach etwas, die Produktion ist ökologisch und die dafür verwendete Technologie absolut einmalig. Die Public-Relations-Stätte hätte somit ihr Ziel erreicht.

Tomatoworld:
Der Besuch der Ausstellung ist nur auf Voranmeldung und nur in einer geführten Tour möglich. Für 20 Personen kostet eine Führung 105 Euro, für Schulen 50 Euro und für Einzelpersonen 75 Euro. Mehr Informationen (zurzeit nur in holländischer Sprache) finden Sie auf www.tomatoworld.nl.
Kontakt: Tel. ++31 174 61 25 25, info@tomatoworld.nl

Veröffentlicht in Blog

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