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Aufzeichnungs-Software für den Gemüsebau direkt ab Hof

konradstuderDer Landwirt Konrad Studer programmiert eine spezielle Aufzeichnungs-Software für die Gemüsebranche. Die Inputs holt er sich direkt bei den Gemüseproduzenten. Entstanden ist in den letzten Jahren ein Tool, das sich sehen lassen kann.

Im modernen Gemüsebau ist es ein bisschen wie im übrigen Leben: Alles wird immer komplizierter und es wird immer mehr verlangt. Deshalb verbringt der Gemüseproduzent von heute viel Zeit im Büro oder er delegiert die Arbeit für die aufwändige Aufzeichnung der Kulturen an seinen Betriebsleiter oder einen anderen Mitarbeiter. Obwohl es immer noch Produzenten gibt, die bei der Bewirtschaftung der Kulturblätter auf den altbewährten Kugelschreiber oder Bleistift setzen, nutzen immer mehr eine Aufzeichnungssoftware. Allerdings ist es gar nicht so einfach, die richtige zu finden. Denn die Gemüsebranche mit ihren selbst innerhalb der Landwirtschaft sehr speziellen Anforderungen ist für grosse Softwarefirmen schlicht zu klein, um ein eigenes Produkt zu entwickeln. Die bestehenden Standard-Programme sind aber oft unbefriedigend. Beispielsweise wenn es darum geht, viele kleine Sätze einer Kultur auf der gleichen Parzelle zu managen. Solche speziellen Bedürfnisse bewogen den Datenbankspezialisten Konrad Studer vor sieben Jahren dazu, mit «Leguma» eine eigene auf die Bedürfnisse der Gemüsebranche zugeschnittene Aufzeichnungssoftware zu entwickeln. Er bewirtschaftet in Grafenried selbst einen eigenen Ackerbaubetrieb mit 16 Hektaren Flächen – davon bebaut er eine halbe Hektare mit Randen –, und konnte als Landwirt die Bedürfnisse seiner Kollegen gut nachvollziehen.

Kundenwünsche integrieren

Mittlerweile steht bereits die Version 5.2 von «Leguma» im Einsatz. Studer entwickelt die Software ständig weiter und geht dabei oft auf spezielle Kundenwünsche ein: «Die besten Verbesserungsvorschläge kommen von den Kunden, die täglich mit der Software arbeiten.» Zurzeit arbeitet er gerade daran, die ganze Sache Smartphone-tauglich zu machen. Die Gemüseproduzenten sollen künftig gleich auf dem Feld über das Smartphone einen Schädlingsbefall oder eine Pflanzenschutzmassnahme erfassen können. Wer sich für den Kauf von «Leguma» interessiert, kann sich gratis eine Demo-Version herunterladen. Mit der Hilfe von Einführungsvideos auf der Homepage kann er sich ins Programm einarbeiten und die Bewirtschaftungsdaten für seinen Betrieb erfassen. Was sich anspruchsvoll anhört ist in der Praxis offenbar kein Problem. Die Kunden würden mit den Anleitungen auf den Videos und den Direkthilfen gut zurechtkommen, sagt Studer. Praktisch und zeitsparend ist, dass in den Stammdaten bereits alle Kulturen mit Nährstoffbedarf und die Schädlinge hinterlegt sind. Als Grundlage dienen die Düngungsrichtlinien für den Gemüsebau (März 2011) sowie die von Agroscope unterhaltenen Online-Datenbank DATAphyto. Ebenfalls erfasst sind die Nährstoffbedarfe der einzelnen Kulturen. Dazu kommen viele Zusatzfunktionen wie beispielsweise die Bewirtschaftung des Jungpflanzen-Bestandes oder die Dokumentation von Personalschulungen.

Nischenanbieter

Als Einmann-Unternehmer hat Studer den Vorteil der «kurzen» Wege. «Wenn einer ein Problem hat mit der Software, dann kann er mich anrufen, ohne in einer Hotline-Warteschlaufe zu landen.» Von seiner Kundschaft wird vor allem geschätzt, dass Studer die Anliegen der Praxis ernstnimmt und die Software entsprechend ergänzt. So seien mit den Jahren viele Zusatzfunktionen entstanden, die das Leben der Gemüseproduzenten wirklich vereinfachen würden. Viel Vorarbeit könne dabei in der ruhigeren Winterzeit geleistet werden. «In der hektischen Anbausaison kann sich der Gemüseproduzent auf das Aufzeichnen der Bewirtschaftung bei jeweiligen Kulturen beschränken», so Studer. n

www.leguma.ch

Veröffentlicht in Blog

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