Die Firma Aebi Suisse entwickelte eine eigene Lösung zur Steuerung von Beregnungs- und Bewässerungssystemen. Die einfach zu bedienende «AquaBox» funktioniert webbasiert. Die vielen gesammelten Daten ermöglichen Optimierungen im Betrieb.
Da einen Schieber öffnen, hier einen Schlauchwagen abschalten oder dort eine Motorpumpe starten: bei der Bewässerung von Gemüsekulturen lässt sich mit Automatisierung viel Zeit und Geld einsparen. Mit der «AquaBox» hat die Firma Aebi Suisse AG in Gampelen eine eigene Lösung dafür entwickeln lassen. Als Anbieter von Bewässerungssystemen kennt Geschäftsführer Gerhard Aebi nämlich die Bedürfnisse seiner Kundschaft: «Diese wollen vor allem einfache Lösungen, die schnell installiert sind und gut funktionieren.»
Web-Lösung anstatt App
Die in der Schweiz produzierte und programmierte «AquaBox» wird auf dem Beregnungs- oder Bewässerungssystem montiert und mit der bestehenden Steuerung verbunden, beispielsweise auf einem Ocmis-Schlauchwagen, Motorpumpen mit Elcos Steuerungen oder Pumpen mit Elektromotor. Die Box stellt die Verbindung zu einer Cloud auf einem externen Server her, dafür ist eine Multi-SIM-Karte installiert. «Diese kommuniziert jeweils mit dem besten vor Ort bestehenden Mobilfunk-Netzwerk und ist nicht von einem speziellen Anbieter abhängig», erklärt Aebi. Für die Steuerung von Wasserschiebern auf dem Feld, wo kein Strom vorhanden ist, gibt es eine AquaBox mit Akku und Solarpanel. Die Daten übermittelt das Gerät an das von Aebi Suisse zur Verfügung gestellte Portal. Mit dem eigenen Login hat der Kunde Zugang zu seinen Daten in Echtzeit. Man habe bewusst auf die Entwicklung einer teuren App verzichtet. Die Web-Lösung habe den Vorteil, dass sich die Nutzerinnen und Nutzer nicht dauernd mit Updates herumschlagen müssen, sie brauchen nur das Passwort und den Link. Die Updates und Weiterentwicklungen übernimmt Aebi Suisse als Betreiberin der Plattform im Hintergrund. Eine Einschränkung beim Einsatz der «AquaBox» gibt es allerdings: Bei der Steuerung von Schlauchwagen passen nur die Maschinen, welche Aebi Suisse vertreibt. Aber sonst lässt sich fast alles damit verbinden, was irgendwie elektrisch gesteuert werde, sagt Aebi.
Betriebszeiten und Überwachung
«Mit der «AquaBox» bieten wir eine einfache Lösung an, die aber trotzdem viele nützliche Informationen liefert», sagt Aebi. Die Firma könne die Kundschaft deshalb auch besser und schneller unterstützen, beispielsweise wenn etwas nicht rund läuft. Das zeigt ein Blick ins Portal, wo alle bis jetzt in der ganzen Schweiz installierten rund 40 Boxen und die angeschlossenen Geräte angezeigt werden. Hier kann der Kunde den Einsatz seiner Bewässerung mit dem eigenen Login planen und überwachen. Sichtbar sind unter anderem aktuelle Soll- und Ist-Werte vom Druck in der Pumpe oder der Leitung, die Batteriespannung, Motorendrehzahlen, das Tankniveau, die Ausgangsfrequenz und einiges mehr. Die grosse Erleichterung im Arbeitsalltag bringt aber die Steuerung, wo sich die Betriebslaufzeiten und Wassermengen einstellen lassen und man eine Meldung per SMS, E-Mail oder Mobiltelefon erhält, wenn beispielsweise der Moment gekommen ist, um den Schlauchwagen zu verschieben. Benutzer lassen sich im Portal beliebig hinzufügen und mit Aufgaben versehen. Aebi schmunzelt: «Der Betriebsleiter kann selber bestimmen, ob ein Alarm nur an den Pikett-Mitarbeitenden geschickt wird oder zusätzlich auch zu ihm, oder ob er in seinem Schlaf nicht gestört werden will».
Die Kosten für eine Nachrüstung auf bereits bestehenden Bewässerungslösungen belaufen sich auf rund 1500 Franken pro Box, dazu kommen 150 Franken pro Jahr für die SIM-Karte. Neu von Aebi Suisse verkaufte Elektrosteuerungen sind standardmässig mit der «AquaBox» ausgerüstet.
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